ZERMAHLENE GESCHICHTE                                             CRUSHED HISTORY (English Version)

Zurückschütten der zermahlenen Gebäude

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Fünf Jahre waren die geschredderten Gestapogebäude als ZERMAHLENE GESCHICHTE vor dem Portal des Marstalls
als Skulptur in Containern zwischengelagert. Jetzt wird sie unter den Schritten der Mitarbeiter, Besucher und Benutzer
des Archivs langsam weiter zermahlen. Eine Videoinstallation in einem der beiden Container zeigte bis zum Entleeren
der Container 2002 den Prozess des Zerschredderns, des Zermahlens. Über die verspiegelten Dachinnenflächen der
Container waren auch die dort lagernden Gebäudematerialien Stein und Holz zu sehen. Die Container wurden im
Kulturstadtjahr Weimar 1999 von Mitarbeitern des Archiv-Wachdienstes täglich geöffnet. Die Mitarbeiter waren in
diesen Kunstprozess eingebunden. In den noch erhaltenen GESTAPO-Gefängniszellen im Keller des Hauptgebäudes
wird seit 12. April 1999 eine Dauerausstellung des Staatsarchives zur GESTAPO-Geschichte des Ortes gezeigt, sowie
eine Asservatenausstellung von Hoheisel & Knitz mit den vor dem Abbruch sichergestellten Gebäudeteilen.
Die Container ZERMAHLENE GESCHICHTE wollen wir von Weimar aus an andere Orte mit historischen „Altlasten"
wandern lassen. Sie könnten auf dem Gelände des noch nicht fertig gebauten Holocaust-Denkmals in Berlin auftauchen.
Gespräche dazu werden mit der Stiftung für das Denkmal geführt.

Horst Hoheisel und Andreas Knitz

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Rede von Hanno Loewy zur öffentlichen Kunstaktion am 9. November 2002

Meine Damen und Herren,
lieber Horst Hoheisel, lieber Andreas Knitz,

wir erleben heute einen der seltenen Momente, in denen etwas geschieht, was eigentlich unmöglich ist. 
Eine verrückte Idee wird in die Tat umgesetzt. 
Und wie es mit verrückten Ideen so ist: wenn sie in die Tat umgesetzt werden können, wenn etwas ummögliches möglich wird, dann verweist es auf etwas anderes, tatsächlich „unmögliches“, dann verwandelt es sich in Sprache, in Ausdruck. Und das heißt, in so etwas wie eine Stellvertretung: eine Leerstelle für etwas, was man nicht tun kann, aber doch immerhin als Zeichen artikulieren, als Zeichen für etwas abwesendes.
Horst Hoheisels und Andreas Knitz’ künstlerische Interventionen im öffentlichen Raum, sie gehören seit vielen Jahren zu den reflektiertesten Versuchen, das ritualisierte Verhältnis zur Vergangenheit aufzusprengen. Ihre Arbeiten bringen das Verhältnis von tabuisierter Erinnerung und moralischen Bekenntnissen, von realer Leugnung und demonstrativer „Geschichtskultur” zum tanzen. Und das geht nicht ohne Risiko.
Horst Hoheisels negative Denkmäler, die James Young aus naheliegenden Gründen, aber vielleicht doch zu kurz greifend, als Counter-Memorials (als Gegen-Denkmäler) kanonisiert hat, bleiben doch immer Monumente, und das heißt: höchst sinnliche Vergegenständlichungen. Die kommen nicht ohne Pathos aus, und sei es, in dem die traditionelle Pathosformeln unterlaufen, ironisieren. Seine subversiven Inszenierungen von Orten, Relikten und Imaginationen, dem was wir im Kopf mit uns herumtragen, sie pointieren die unterschiedlichsten Umgangsformen mit der Geschichte, unsere Geschichtswünsche mit Pathos und Witz – bis zur Kenntlichkeit. Und das heißt auch mit Selbstironie: denn Hoheisels und Knitz’ Denkmalsphantasien unterlaufen auch die jeweils eigene Sinnbildung des Künstlers und des Architekten. Und die beiden wissen dies, ja fordern es geradezu heraus.
Hoheisel hat dabei seine Phantasien über Materialien und Topographien als Medium dafür eingesetzt, verschiedene Formen zu erproben (und zu verwerfen), sich in ein Verhältnis zur Geschichte zu setzen und dieses Verhältnis in eine sichtbare, erlebbare und das heißt auch in eine kritisierbare Gestalt zu verwandeln. Er scheut dabei nicht vor monströsen Gedanken zurück, denn die Geschichte, die Horst Hoheisel nicht loslässt, ist monströs.

Monströs und herausfordernd war die Geste, die sich mit der Negativform seines verkehrt herum in den Kasseler Rathausvorplatz gebohrten Aschrott-Brunnen verband und mit der Hoheisel 1985 zum ersten Male weltweit auf sich aufmerksam machte. 1939 hatten die Nazis eine Brunnenpyramide schleifen lassen, weil ihr Stifter Jude gewesen war. Als gutmeinende Kasseler Bürger die Plastik wiederaufrichten wollten, ohne noch einen Gedanken an die Geschichte zu verschwenden, intervenierte Hoheisel und hatte tatsächlich Erfolg. Statt eine Brunnenplastik aufzurichten wurde ein Loch gebohrt und seitdem sind jene das Denkmal, die auf dem Platz danach suchen.

Monströs war erst Recht Hoheisels Vorschlag, statt ein deutsches Nationaldenkmal für die ermordeten europäischen Juden zu bauen, ein nationales Denkmal, nämlich das Brandenburger Tor, abzureißen, zu zermahlen und den Staub auf dem Gelände des geplanten Denkmals zu verstreuen. Sein Entwurf, eingereicht beim Wettbewerb für die Gestaltung des geplanten „Denkmals für die ermordeten Juden Europas“, wurde schon beim ersten Durchgang durch die Jury ausgeschieden. Das Gift dieser Provokation hatte entweder keiner bemerkt – oder es wurde scheu aus dem Verkehr gezogen. Andere Entwürfe, andere durchaus ernst gemeinte Monströsitäten hatten mehr Erfolg, so z.B. der Vorschlag, unter dem Wettbewerbsgelände eine Atombombe zu zünden, um (wie es im Erläuterungstext des Künstlers hieß) „das Böse im Untergrund ein für allemal auszubrennen“. Und anders als Hoheisels Provokation fand dieser Entwurf offenbar Freunde in der Jury, wurde erst in der 3. Runde ausgeschieden. „Das Böse im Untergrund“: gemeint war offenbar der Führer selbst, hatten doch die Initiatoren des zentralen Holocaust-Denkmals in Berlin die Wahl des Ortes mit seiner Nähe zum ehemaligen „Führerbunker“ und zur ehemaligen „Reichskanzlei“ begründet. So ist das Denkmal in Berlin zugleich zu einem Führergrab geworden, zum Versuch, das Böse auf die Hauptschuldigen zu schieben, zu bannen. Ein Exorzismus, der zugleich erinnert und verdrängt.

Hoheisels Insistenz, auf diesen irritierenden Zusammenhang von Identifikation und Opferhandlung, von nationaler Sinnbildung, Schuld und Sühne hinzuweisen, ihn zu zitieren und zugleich zu demontieren, machte auch nach seinem augenzwinkernden Vorschlag, das Brandenburger Tor „zu opfern“ nicht Halt vor nationalen Symbolen. 1998 boten er und der Architekt Andreas Knitz das Berliner Wettbewerbsgelände mit einer fingierten Zeitungsanzeige gegen Höchstgebot zum Verkauf an. Die Anzeigenabteilung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung hatte arglos ihr Inserat, gezeichnet mit „Deutsche Boden“, im Auftrag eines gar nicht vorhandenen „Amtes für Bundesvermögensverwaltung“, ins Blatt gesetzt, in der das Grundstück nahe dem Brandenburger Tor als Luftaufnahme präsentiert wurde. „Das Grundstück ist 20.000m² groß und stand bis vor kurzem einer Denkmalsnutzung zur Verfügung.“
40 Immobilienfirmen interessierten sich ernsthaft und forderten ein Exposé über das Angebot an, das freilich mit dem Satz begann: „Wir danken Ihnen für Ihr Interesse an dem von Deutsche Boden angebotenen Grundstück in Berlin Mitte. Damit sind Sie Teil eines Kunstwerkes geworden.“ Das kurz darauf eingeleitete Strafverfahren gegen Hoheisel und Knitz wegen Betrugs und Urkundenfälschung wurde mittlerweile eingestellt.

Monströs ist auch sein gemeinsam mit dem Architekten Andreas Knitz  erdachtes Projekt „Zermahlene Geschichte”, dessen erste „Stufe” in und anlässlich von „Weimar 1999” realisiert werden konnte und dessen Verwirklichung wir nun heute erleben.
Gemeinsam haben Andreas Knitz und Horst Hoheisel schon zuvor in Weimar, genauer in Buchenwald gearbeitet. Dort erinnert eine von ihnen realisierte ständig auf 36,5 Grad Körpertemperatur erwärmte Bodenplatte, an jenen Ort, an dem die überlebenden Häftlinge nach der Befreiung im April 1945 eine erste Trauerfeier für die Ermordeten abhielten. Ein bescheidenes Zeichen für die Abgründigkeit des Weiterlebens nach dem Überleben, das zugleich auf den Beginn der ritualisierten Erinnerung in Buchenwald verweist, und an die Toten, die im Gedächtnis zu bewahren wichtiger sein könnte, als alle Ideologie und alle „Lehren aus der Geschichte“.

Zermahlene Geschichte: Hoheisels und Knitz Vorschlag von 1995, das Brandenburger Tor abzureißen, zu zermahlen und auf dem Wettbewerbsgelände zu verstreuen, war so monströs wie doppelbödig, und das heißt: so ernst wie etwas nur ernst sein kann, um das Ritual des Erinnerns nicht nur politisch zu kritiseren sondern gleichsam von innen zu erkunden. Das Brandenburger Tor „zum Opfer“ zu bringen, um der Opfer zu gedenken, die doch nicht „geopfert“, sondern „einfach“ ermordet wurden? Der Abriß als sakrale Handlung? Doch in solch prekäre Nähe zu der monströsen Dimension des Gedenkens mußs man sich selbst wohl bringen, um sie kenntlich zu machen, sie aus dem Nebel einer gutgemeinten Erinnerungskultur herauszuholen.

Daß die Erinnerung an den Holocaust in Deutschland eine Geschichte der Verdrängung und Verleugnung ist, wird niemand verwundern. Welche Gesellschaft, welche Nation hat sich je ihrer eigenen Verbrechen gerne und ohne Widerstand erinnert?

Interessanter als die Frage nach dem Warum der Verdrängung scheint mir doch die Frage danach zu sein, was es eigentlich bedeutet, sich um Formen der Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus tatsächlich zu bemühen – nicht zuletzt an einem solchen Tag, an dem andere, wie wir wissen, gerade in dieser Stadt auf ihre Weise an jene „glorreichen“ Zeiten erinnern wollen. Und sprechend an einem Ort, der für die Deportationen der Weimarer Juden steht und an dem in Zukunft das Studium der Geschichte zum Alltag werden soll.
Nicht die Frage nach dem Vergessen, sondern eher die Frage nach dem Warum und dem Wie der Erinnerung ist provozierend. Und dies natürlich auch, weil sich hinter diesen Fragen eine Beunruhigung verbirgt, eine Ahnung: daß nämlich auch und gerade im demonstrativen Erinnern sich das Vergessen wirkungsvoller eingenistet haben könnte, als in der Gleichgültigkeit und im offensiven Leugnen, im „wir haben nichts genaues gewußt“ der Mehrheit und im „wir haben es immer gewusst und wissen es immer noch genau“ der Neonazis.

In der unschuldigen und so naheliegenden Frage nach dem Warum und dem Wie einer doch unbequemen Erinnerung liegt eine Ahnung, daß im Erinnern auch so etwas wie eine Fortsetzung des Geschehenen enthalten sein könnte. Die Beschwörung der Erinnerungskultur hätte einen doppelten Boden, so wie dieser 9. November.
Schon so oft sind deutsche Politiker von Reisen nach Israel und Besuchen in Yad Vashem zurückgekehrt mit dem Zitat des Baal Schem Tov im Gepäck der Gedenkrhetorik, mit seinem rätselhaften Satz „Das Vergessen verlängert das Exil und das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung.“ Ein Satz, der zum festen Repertoire einer deutschen Erinnerungskultur geworden ist, und insbesondere zum immer wieder und immer wieder zitierten Motto für Veranstaltungen am heutigen Tag, dem 9. November. Dem Tag, genauer der Nacht, in der die Nazis damit begannen (wenn sie es nicht, wie z.B. in Kassel, schon vorher taten, nämlich am 7. November), buchstäblich tausende von Synagogen zu zerstören, und viele tausend jüdische Männer in Konzentrationslager, nicht zuletzt nach Buchenwald, zu verschleppen, um sie durch solchen Terror zur Flucht aus Deutschland zu drängen.

Die jüdische Bedeutung dieses Satzes, der von der Zerstreuung des jüdischen Volkes spricht, der dazu mahnt sich an seinen gemeinsamen Ursprung zu erinnern, hat dabei niemand interessiert. Die israelische Bedeutung des Satzes, der die Katastrophe, die shoah, mit der Gründung des Staates Israels zu verbinden sucht und damit beides zugleich als Erlösung aus der Zerstreuung ausgibt, wäre ein eigenes Thema. Nicht unseres an diesem heutigen Tag.
Doch deutsche Politiker interessierte eine andere, eine deutsche Bedeutung dieses Satzes, und die wird immer wieder durch eine Freudsche Fehlleistung an die Oberfläche gespült, eine Fehlleistung die den ersten Halbsatz vergißt und den zweiten zum Geheimnis der Versöhnung transformiert.

„Wir müssen das Judentum ausscheiden, oder wir müssen es uns einverleiben“, so schrieb Heinrich Laube vor 150 Jahren der deutschen Nation, die doch gerade erst begonnen hatte sich als solche zu definieren, ins Stammbuch. Und Hitler delirierte davon, die Juden seien nicht nur die Gegenrasse, das schlechthin andere der Deutschen, sondern den Deutschen zugleich ähnlich wie Brüder, und gerade darum vollständig zu vernichten.
Vor diesem Hintergrund, einer Geschichte der Zweideutigkeit von Distanz und Nähe, von Antisemitismus und Philosemitismus, von Vernichtung und Versöhnung, ist Erinnerung auch eine Fortsetzung einer deutschen Sehnsucht, der Sehnsucht danach, ein symbolisches Volk, ein auserwähltes Volk zu sein. Am deutschen Wesen soll einmal die Welt genesen, hieß es einmal und heißt es, „gut gemeint“ auch heute wieder?
Im Zeichen der deutschen Teilung war Vergangenheitspolitik noch ein bewußter Kampf um Vergangenheit als Reservoir für die Legitimität der jeweils eigenen Gegenwart. Weimar und Buchenwald spielten dabei für die DDR so etwas wie eine Hauptrolle. Einmal in die Vergangenheit zweier Staaten gespalten, war Erinnerung auch innerhalb der Gesellschaften in Ost und West Gegenstand von Auseinandersetzung, diente der Polarisierung, als Einsatz im Feld der Politik und der Legitimierung konkurriender Identifikationen, Selbstbilder und politischen Utopien. Seit 1989 stehen Vergangenheitspolitik und ritualisierte Erinnerung wieder im Zeichen einer Suche nach Einheit, nach einer imaginären Mitte.
Das dieser Tag heute in Weimar einmal mehr im Zeichen konkurrierender Artikulation von Erinnerung steht, sollte uns darüber nicht hinwegtäuschen. Hier wird heute ein Teil eines Staatsarchivs eröffnet, eine Institution deren Aufgabe es ist, mit der Autorität der öffentlichen Hand, Erinnerung zu bewahren, und das heißt auch, auszuwählen (denn bekanntlich kann nicht alles gesichert werden), und das heißt auch zu deuten.

Seit 1989 hat solche Suche nach Einheit auch die „deutschen Verbrechen“ entdeckt und deren Sühne als eine angebliche Urerfahrung von Gemeinsamkeit. Ein deutsches Nationaldenkmal „für die ermordeten Juden Europas“ wird nun, ganz anders, als Horst Hoheisel es sich einmal herätisch gedacht hat, in Berlin entstehen. Gemeinsame „Schuld“, gemeinsame Verantwortung wird dort beschworen und zugleich relativiert. Die Einmaligkeit der Verbrechen wird mit der Einzigartigkeit deutscher Vergangenheitsbewältigung verrechnet, als gelte es den nationalsozialistischen Traum von den Deutschen als dem tatsächlichen „auserwählten Volk“ noch in der Sühne für die Tat einzulösen.

Zugleich schließt jenes Ringen um Identität, das sich um die „deutsche“ Erfahrung von „Schuld und Sühne“ zentriert, aufs neue einen Kreis ethnisch-nationaler Isolation: „Wir“ und „die anderen“. Die Realität der deutschen Einwanderergesellschaft sieht anders aus. Welche Rolle Erinnerung im Verhältnis der Deutschen und der zukünftigen Deutschen spielt, haben wir noch nicht einmal zu ahnen begonnen.
Welches Angebot macht diese Gesellschaft denn eigentlich tatsächlich zur Integration junger Einwanderer und Einwandererkinder, auf welcher gemeinsamen Basis wollen wir denn Menschen, die Deutsche werden, eigentlich „vereidigen“? Zermahlene Geschichte, auf diesem unsicheren Grund werden sich auch sie bewegen müssen, aber dies ist ein Grund ohne Eindeutigkeiten, kein Zement für Identität sondern eher ein Fragenkatalog.
Das Gemeinsame aber, das diese deutsche Einwanderungsgesellschaft zusammenhalten kann, das werden wir auf disem Grund erst einmal entwickeln müssen.
Dies ist der Kontext, in dem Horst Hoheisels und Andreas Knitz künstlerische Arbeit sich entwickelt und radikalisiert hat, und dies ist die Offenheit, in die sie Geschichte symbolicsh verwandeln. Ihre Arbeiten verweisen auf das Abwesende, Zerstörte, ohne sich ihm zudringlich zu nähern, ohne es für Identitäten zu reklamieren.
Konsequent wie nur wenige Künstler in Deutschland setzt Hoheisel der vereinnahmenden Versöhnung trockene Zustandsberichte entgegen. Man hält sie freilich für Visionen.
Von seinem negativen Monument in Kassel bis zum Vorschlag ein nationales Heiligtum zu zerstören, artikuliert Hoheisel, was es heißen würde den Zustand, den wir „Erinnerung“ nennen, ernst zu nehmen.

Das Loch in Kassel, das durch den Grundwasserspiegel in die Tiefe ragt, der warme Stein in Buchenwald, sein nicht realisierter Entwurf für ein Denkmal im bayrischen Viertel in Berlin, herausgerissenen und gestapelte Gehwegplatten in der Zahl der aus dem Stadtteil verjagten und ermordeten Juden, schließlich Hoheisels Vorschlag, statt ein Nationaldenkmal „für die ermordeten Juden“ zu bauen, ein Nationaldenkmal, nämlich das Brandenburger Tor, abzureißen und zu zermahlen - seine Konzepte entgegehen nicht der Aporie der Sinngebung des Sinnlosen. Sie sind nicht einmal frei von Pathos, gegen das Hoheisel doch alle seine Energien richtet. Aber sie artikulieren diese Widersprüche in der radikalsten denkbaren Form, machen sie selbst zum Thema, pathetisch und augenzwinkernd, zornig und raumlassend für das, was an Trauer jedem einzelnen möglich sein mag.

Man kann darüber streiten, ob man diese böse, diese abgründige Idee der „Opferung“ eines nationalen Symbols so mir nichts dir nicht von einer „unrealisierbaren” Provokation im Herzen den Hauptstadt auf eine ohnehin geplante Abrissmaßnahme in Weimar übertragen kann. Doch wandernde Ideen haben ihr eigenes Leben, und sie verwandeln sich das Territorium an, das sie durchschreiten, laden neuen Sinn auf ihre Schultern. Manchmal brechen sie darunter zusammen. Und manchmal glückt es: was verrückt ist, wird, von Berlin nach Weimar verrückt, noch lange nicht gerade, bleibt so widerborstig und herausfordernd, wenn auch reduziert zu einem Zeichen für das, was nicht möglich war und ist und nicht möglich sein kann.
In Weimar ging es nicht um nationale Identität oder sonst irgendeine Anmaßung sondern um ein ganz pragmatisches Problem der Erinnerungskultur eines Landes, den Neubau eines Magazins für das Thüringische Staatsarchiv. Zwei schäbige Gebäude standen dabei im Weg. Müll der Geschichte. Eine Verwaltungsbaracke und ein provisorisches Gefängnisgebäude, die die Gestapo in den Innenhof des von ihr seit 1936 als Leitstelle benutzten Marstalls bauen ließen, sie wurden Mitte der neunziger Jahre zum Abriss freigegeben, um die Baugrube für den geplanten Magazinkeller ausheben zu können.

Was beim Brandenburger Tor als kalkuliertes Sakrileg erdacht war, wurde für Hoheisel und Knitz nun zur Gelegenheit dafür, einmal zu demonstrieren, genauer sinnlich durchzuspielen, was „Entsorgung von Geschichte” heißen könnte. Beim Wettbewerb für die Gestaltung eines „Geschichtszeichens” hier im Marstallhof setzten sie sich mit dem Vorschlag durch, den Abriss der beiden Gebäude aus Holz und Stein martialisch zu zelebrieren und dauerhaft zu erinnern. Und tatsächlich wurden die Überreste der Baracken vor laufenden Kameras zerschreddert und als Archivgut eingelagert. Die letzten auffindbaren Sachzeugnisse der Gestapo wurden als „Asservate” gesichert und all dies dem Staatsarchiv zur Aufbewahrung übergeben. Eine Erinnerung freilich die sich vom historischen Gegenstand scheinbar entfernt und dem Akt der Erinnerung selbst zuwendet, bzw. die Erinnerung historisiert. Das klingt vielleicht einigermaßen intellektuell und ausgedacht. Doch die knirschenden Spolien im Hof sind keine Idee, sondern eine sinnliche Erfahrung, eine taktile, körperliche Unsicherheit, und Unsicherheit, die man spürt, kann Fragen provozieren und das ist mehr, als in Stein gehauene Antworten (und daran mangelt es bekanntlich in Weimar und Buchenwald nicht) für gewöhnlich bewirken können.
Nun werden tatsächlich die geschredderten Reste der Baracke und des Gefängnisses auf dem Hofgelände als begehbare Schicht ausgebracht. Ein unendlicher Prozeß hat damit erst begonnen. Ab jetzt wird „die Geschichte“ von den Besuchern weiter zermahlen werden. Und damit werden wir alle noch eine Zeitlang beschäftigt sein.
Was daraus einmal werden mag?
Auf Horst Hoheisels und Andreas Knitz’ unmögliche Erkundungen unserer Vergessensleistungen und Gedächtnisrituale dürfen wir weiter neugierig bleiben.

Hanno Loewy

 
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The former GESTAPO-Administrative barracks has changed to CRUSHED HISTORY - Weimar 1997-2002


Andreas Knitz opens a container with CRUSHED HISTORY - Weimar 2002

Almost exactly the same day five years after the demolition of the buildings (November 9th 2002), when construction work of the new archive was finished, we threw back the crushed history material, the crushed prison and the wood chips of the Gestapo barracks over the courtyard of the Governmental Archives of Thuringia (marking the shredded buildings). The plans of both buildings are made visible as stippled contours in the courtyard, and a vertical focus into the storage cellar of the Governmental Archives (finished in 2002) was created by means of appropriately placed plate-glass slits. By no means a conventional memorial, but certainly one that will invite the viewer to engage actively in an act of remembrance by pointing in silent admonition to the documents of the archives: Goethe’s ministerial correspondence lying cheek to cheek with Bauhaus files and the Buchenwald card index system.

The Crushed History will be crushed on under the steps of the staff, visitors and users of the archive.

Horst Hoheisel and Andreas Knitz
 
 
Identity and Emptiness
Reflections about Horst Hoheisel’s Negative Memory and Yearning for Sacrifice.
By Hanno Loewy, Fritz Bauer Institute

Horst Hoheisel’s public artistic interventions have for some years involved the most
reflective attempts to subject to a critical revision the relationship between past and present, between taboo remembrance and moral acknowledgement, between denial and demonstrative history culture, in Germany.
For obvious reasons, but perhaps with under-emphasis, James Young has canonised his negative memorials as counter-memorials. 
They are ‘Counter memorials’ not only in the sense that they subvert the tradition of formulae for pathos, which are inherent within national symbolic institutions and their expressions in public monuments. Hoheisel’s memorial-phantasies and the spatially realised installations and 
social processes associated with them are subversive, too, of the artist’s own symbolic intention in each case. Hoheisel knows this and positively provokes this effect.

Hoheisel has substituted the imaginations, fears, symbolic representations and defence strategies, which are associated with materials and documents, historical places and topographies, as themselves the medium, in order to test (and to reject) different form of placing oneself in relation to history and to transform this relation into a visible form which can be experienced and therefore also criticised. In this process he does not shrink from monstrous thoughts, for the history which has him in its grip is monstrous.
Monstrous and challenging was the gesture associated with the negative form of his reversed fountainbored into the square before Kassel’s City Hall and through which Hoheisel first brought himself to world-wide attention.
On 9 April 1939, shortly before the so called Reich fighters day (Reichskriegertag), Nazi activists destroyed a  fountain in front of the Town Hall in Kassel, which had been donated by a Jew, Sigmund Aschrott in 1908. The fountain had already been caught in the crossfire of propaganda as a “Jewish fountain”. It had become the object of “memorandums” that maintained its pyramidal form and “Jewish and masonic symbols” located in a public place was (would be) a devilish contribution to Jewish world domination.
The destroyed fountain became a flower bed and then again a fountain until in the 1980s the citizens of Kassel wanted to restore it, but without any reference to its history. Horst Hoheisel proposed that the fountain should not be restored but should be sunk in the square in a negative form, in concrete as a fountain pit into which water would pour. The passer by, lost in his thoughts or thoughtless would cross the void seen below through a grating, with curiosity, and this would be a substitute for a monument.
Hoheisel was successful with this intriguing idea, but not, when he made another even more monstrous proposal:instead of building a national memorial for the murdered European Jews, one should tear down a national memorial, namely the Brandenburg Gate, pulverise it and spread the dust over the site of the proposed memorial. His plan in the competition for the memorial to the murdered Jews of Europe was rejected by the jury in the first phase. Either noone noticed the poison of this provocation, or it was quietly taken out of circulation. Other quite seriously meant monstrosities that others proposed were more successful e.g. to ignite an nuclear bomb under the competition site, in order (as explained in the artists  notes) to burn away the evil in the underground once and for all. This proposal found some friends in the jury and it was eliminated only in the 3rd round. The Evil in the Underground was meant to signify the Fuehrer, asthe site was also close to the Fuehrerbunker and to the Reichschancellery. In the basic text of the competition not only “The Command centre of Murder” was mentioned, but also Hitler’s personal testament, in which he took all responsibility and claimed the world would thank him for ridding it of Jews.
The memorial in Berlin will not be able to rid itself of this frivolous concept, to be a memorial for the victims and a megalomaniac Fuehrer’s grave at the same time.  Hoheisel’s insistence on this irritating link between identification and treatment of victims, pointing to building of national consciousness, guilt and remorse also lead to a continuation of the concept of sacrificing the Brandenburg Gate. On 27 January 1997 he projected on this “Gate of the German People”, this symbol of division and reunification, the words “Arbeit macht frei”. A year later Hoheisel and the architect Andreas Knitz placed a fictitious advertisement in the Frankfurter Allgemeine Zeitung, offering the competition site for sale to the highest bidder. The advertisement, willingly accepted by the editors, quoted a non existent “Amt für Bundesvermögensverwaltung” (Bureau for Federal Properties Administration) signed by “Deutsche Boden” (German Grounds), and described the site “as being 20.000 sq.m, and until recently available for use as a memorial”. 40property companies expressed serious interest and requested more information. They were sent a reply thanking them for their “interest in the site of “German Grounds” in the centre of Berlin, and stating they had become part of a work of art. In the meanwhile the prosecution of Hoheisel and Knitz for deceit and fraud was suspended.
Hoheisel and Knitz undertook a number of projects together, among which subtle and quiet works like the plaque  in the ground in Buchenwald maintained at a body temperature of 36.5 C, which commemorates the spot where the survivors held the first memorial service in April 1945, for those that did not survive. An unobtrusive sign that indicates the beginning of ritualised remembrance in Buchenwald and which could be more important for maintaining the memory of the dead than all ideology and “Learning from History”.
Hoheisel and Knitz’s project ”Zermahlene Geschichte” (Shredded History) is also monstrous.  Its first stage could be realised in the Year of Culture “Weimar 1999”. Its further realisation looks likely after many refusals and obstacles. Their proposal in 1995 to tear down the Brandenburg Gate, pulverise it and scatter the dust was as martial and humorous. Hoheisel and Knitz took the risk of transferring such a provocative unrealisable gesture on to another object, in another context, where a demolition had in any case been planned.
For many years it had been sheduled to build a new building for storing the Thuringian State Archives. The building was planned to be underground, under the historic stables of the Grand Duke. Two shabby buildings stood in the way. Approval was given in the mid 1990s to destroy them: the command barracks and a provisional prison which the Gestapo built in 1936. An adjacent riding school which served as the assembly point for Thuringian Jews being deported from 1942 on, would be converted into a reading room.
What had been considered a calculated sacrilege in the case of the Brandenburg Gate, could now be the opportunity for Hoheisel and Knitz to demonstrate what “Disposal of history” means. In the competition to set a symbolic “sign of history” in the stable courtyard, they put forward the proposal  that the demolition of the two wood and stone buildings should be celebrated martially and addressed permanently. And indeed: the remains of the barracks were shredded in front of cameras and stored as archive material.
The last traces of Gestapo material would be preserved and given to the State Archive to hold. Such materials should be exposed in the old Gestapo cells in the cellar of the prison, and combined with documentation. Glass slits in the shape of the destroyed buildings would make it possible to look down on the archives, including Goethe’s letters, correspondence of the Weimar Bauhaus and the card indices with details of the Buchenwald prisoners.
The demolished remains of the two buildings should be spread out over the paths so that visitors could further crush them.
In the meanwhile a part of these “archives” is stored in containers near the entrance. For a while it seemed that they would remain there, because of a shortage of money, which brought a halt to the whole project It seemed that all that would remain would be book documentation, a video and a small box of exhibits and crushed history. But now it seems the realisation of Hoheisel and Knitz’s bitter “disposal of history” is assured. What may become of it?
No one will be surprised that the remembrance of the Holocaust in Germany is a story of repression and denial. What society, what nation has ever remembered its own crimes willingly and without objections? More interesting than the question of why the repression is the question why a part of German society actually endeavour to seek forms of remembering the crimes of Nazism.
Not so much the question about forgetting, but about the “why” and “how” of memory is thought provoking. Behind these questions is an unease, a suspicion that forgetfulness could realise and articulate itself through demonstrative remembrance even more effective, than through sheer indifference, offensive denials or discrete silence.
In the innocent question about the “why” of a still uncomfortable remembrance lies the suspicion that something like a continuation of past events and catastrophes could occur even in certain forms of remembering. The exorcism of a culture of remembrance has a double meaning. And it is not Nietzsche and his well known remarks about the obsession of history, which feeds this unease, but the fact, that not only memory has a strong bias with identity, but even more the crime itself, we discuss here – a crime which by its perpetrators, among other things, was meant as something like a founding ritual of german identity. To link the memory of catastrophe with the identity of germans today is, taking that into account, quite an ambivalent enterprise.

German politicians have returned from Israel and a visit to Yad Vashem citing the puzzling sentence of the Baal Shem Tov “Forgetting lengthens the exile and the secret of salvation is called remembrance”.
The Jewish meaning of this sentence which speaks of the dispersion of God in the Creation and of the exile of the Jewish people, exhorting one to remember the common origin of the Creation and of the Jewish people, interested nobody. The Israeli interpretation of this sentence which seeks to link the catastrophe, the Shoah, with the founding of the state of Israel and thereby the salvation of the Diaspora was its one theme. But German politicians, as well as its memorial professionals saw and still see a German meaning in the text, which forgets the first half of the sentence and transforms the second into “the secret of reconciliation”.  But this Utopia of atonement has a dark background.
“Either we must be barbarians and expel the Jews to the last man, or we must incorporate them”  wrote Heinrich Laube in 1847 reflecting the state of the German nation which had just begun to define itself. The one time revolutionary champion had turned into an antisemitic German nationalist. Others had similar metamorphoses, e.g. Richard Wagner who wrote sentences with double meanings in his book Judaism in Music. He too saw two ways out of the alleged “destruction of our culture” by the Jews. Either “the expulsion by force of foreign elements”, which he did not think a practical solution, “or that this element is assimilated to work in common towards a higher education and man’s noble plans”.
Expulsion and integration, elimination or assimilation – in each case a relationship of force in order to achieve a forced levelling of differences so that there should be a homogeneity in the expression of the people’s Germanness, a nation which does not recognise itself as a political or territorial structure but as a cultural community and thereby also as a community of cultural and collective memories.
With this background of ambivalence between distance and closeness, antisemitism and philosemitism, destruction and reconciliation, an indication of such “negative symbiosis”, which Dan Diner declares a consequence of Auschwitz , memory becomes an ambivalent creation of meaning. Memory both creates and undermines the declared “identity”, is a symptom of the presence of past terror in the present. Yet such a burdened identity, the picture of a German community of fate, is no answer to the problem, but one of its causes.
An aspect of the partition of Germany was the battle for the past as reservoir for the legitimacy of the present. Once split into two states in the past, the memories of national socialism were also an object of differences, and served to a polarisation as a stake in the field of politics and the legitimacy of competing identifications, self portraits and political Utopias. After 1989 things changed and not for the last time, memory stands as an indication of the search for unity and an imaginary core
Such unity also uncovers the German crime and its atonement as the alleged original experience of community. A German national memorial to the murdered Jews of Europe is due to be erected in Berlin. But no one knows how this will actually be possible. Communal guilt, communal responsibility are evoked and simultaneously relativised. Collective responsibility is evoked and simultaneously an apparently so “all-powerful” Führer is placed at the centre of that which is to be remembered, as though it is a question of making a collective exorcism of evil in the subterranean depths. The uniqueness of the crimes is reckoned up together with the singularity of Germans coming to terms with the past, as though it is a matter of redeeming the National Socialist dream of the Germans as the true “Chosen People” even in the expiation for the deed. Yet the “overcoming the past” remains as ambivalent as the cause which occasioned it.
“The Jew always sits within us. But it is easier to fight him in corporeal form than as an invisible demon. Have you not realised how much the Jew is the exact opposite of the German, and yet so closely related as if they were brothers. There cannot be two chosen people. We are God’s people.” Did Hitler really expostulate his phantasies so precisely as Hermann Rauschning quoted him in 1939?
The struggle for identity, centred on the German experience of guilt and atonement creates a new fortress of ethnic national isolation: we and the others. Dostoevsky knew that nothing serves to weld together more strongly than a common committed crime.  Was Himmler’s phrase about the ‘glorious, never to be recorded page of history’ only the contemporary version of an identity-creating taboo? And in the end does not the breaking of them also belong to the ritual of such taboos?
Are destruction and remembrence, denial and memory, repression and breaking of taboos not finally different sides of one event, in which the phantasized collective presents itself and entangles itself in an inextricable identity created by force.
Klaus von Dohnanyi in his contribution to the public quarrel about Martin Walser’s Sunday speech in the Frankfurt Paulus Church in 1998 most eloquently charged  the “German identity about which so many imprecise words have been spoken, this German identity can today not be defined any more precisely than through our common descent from those who did it, who welcomed it or at least permitted it.”  Of course such an identity would be, paradoxical as it might seem, the victory of national visions, the nation as an ethnic destiny, as a community of fate: defined by what has irreversibly happened, by history and not by common political presence, defined by descent and not by a community contract, by common origins and not by common concepts, limited only by the breadth of an expanding culture and not through a politically defined territory.
And yet this fatalistic picture is incomplete. The reality of the German immigrant community looks different. Other arrivals and experiences, for the moment on the periphery but not restricted for ever. The daily border problems and group rituals of a multi cultural society accompany the classic inner conflicts within the German community about the degree of identification with national socialism and the degree of resistance to the national rise of the Third Reich. They also accompany the politically determined disputes about the inheritance from German history. We have not yet begun to envisage what role German memory will play in relation to the Germans of tomorrow.
This is the context in which Horst Hoheisel’s art has developed and become radical. His works refer to the absent, to the destroyed without approaching it and
without claiming it as an identity. The hole in Kassel instead of the memorial which will not be constructed, and into which water flows below ground; the warm plate at 37 C which recalls the monument raised by the survivors after their liberation; his non-realised plan for a memorial in the Bavarian district of Berlin  the same number of paving stones as the Jews who were thrown out and murdered, and finally Hoheisel’s proposal for tearing down a national memorial, pulverising it  his concepts do not avoid the problem of applying meaning to the meaningless. They are not even free of that pathos against which Hoheisel has set all his energy. But they articulate these contradictions in the most radically imaginable way. They put themselves on stage, theme of a pathetic and ironic, angry and open discourse of individual mourning, as far as possible.
In a consistent manner achieved by few other artists in Germany, Hoheisel’s art works contrast deceptive monopolizing and illusionary reconciliation with accounts of the state of historical consciousness. They are all too easily taken for visions. They are in essence slashes in the surfaces, phantasies, wishes and fears made apparent. From his negative monument in Kassel to his suggestion of destroying a national monument, Hoheisel articulates what it would mean, to take seriously the condition which we name as memory’, to take memory as threat and as abyss.  Memory as ‘teaching’: ‘collective,’ ‘connecting’, ‘reconciling’ is merely its ideological appearance, its instrumentality, its function as  ‘identity’ – in each case against the ‘Others’. For Hoheisel memory remains a conflict, that, over which one cannot agree, something which remains in the experiences of each of the individuals involved and in the physicality of things and places, something which articulates itself in enigmas which challenge us.
Hoheisel sometimes succeeds in realising his proposals for a negative memory, as in Kassel and Buchenwald. In these cases his reduced gestures, his markers of locality, his place supports and his systems of reference express a pervasive silence, which thus has absolutely nothing of that sublimity, the pathos for which the ‘memory culture’ yearns.

 


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